Kunst-Jahr 2012

Im Kunst Jahr 2012 konnte die eingeschlagene Strategie des Stiftungsrates, Werke von August Deusser in Ausstellungen der Öffentlichkeit zu zeigen, erfolgreich fortgesetzt werden.

Auch wird die Website www.deusser.ch, das „virtuelle Museum“, laufend aktualisiert und Interessierte können sich jederzeit über Neuigkeiten informieren.

Highlight 2012: Ausstellung in Köln 31.8. - 30.12.2012

Drei wichtige Gemälde von August Deusser konnten im Kölner Wallraf-Richartz-Museum (www.wallraf.museum) in der Ausstellung „1912 – Mission Moderne“ von August bis Dezember präsentiert werden. Als Retrospektive konzipiert, versuchte diese Schau die ursprüngliche Sonderbundausstellung von 1912 in ihren Schwerpunkten und Zielsetzungen zu rekonstruieren. Damals gehörte August Deusser – neben seinem Malerkollegen Clarenbach und den beiden Kunsthistorikern Hagelstange und Reiche – zu jener vierköpfigen Kunstkommission, die diese neuartige Ausstellung der europäischen Avantgarde realisiert hat. Deusser war aber nicht nur einer der Mitorganisatoren, sondern nahm auch als Künstler an der Ausstellung teil. Wie 1912 wurden auch hundert Jahre später die Werke des Künstlers in einem eigenen Raum präsentiert. Darunter die drei folgenden Leihgaben der Antonie Deusser-Stiftung:

Selbstbildnis im blauen Rock, 1911 (Öl auf Leinwand, 73,5 x 49,5 cm), DBZ-Nr. 11
Schloss Bensberg, 1911 (Öl auf Leinwand, 40 x 62 cm), DBZ-Nr. 305
Getreidefelder (Kornernte), 1906 – 1907, (Öl auf Leinwand, 43,0 x 55,5 cm), DBZ-Nr. 280

099Selbstbildnis im blauen Rock 19fc5    098Schloss Bensberg 15b51    052Getreidefelder 12df9

Die Kölner Retrospektive fand eine beachtliche Resonanz sowohl bei Publikum (177‘000 Besucher) als auch Medien – beste PR für August Deusser. Anlässlich der Ausstellung erschienen zwei Publikationen mit Abbildungen unserer Leihgaben.

Spezialanlass vom 3.9.2012: Exklusive Einladung für Sammler und Interessenten aus der Region

Zum Zweck der grösseren Bekanntmachung von August Deussers Anteil an diesem Ausstellungskonzept, das von der New Yorker Armory Show bis zur Kasseler documenta viele spätere Formate beeinflussen sollte, hat die Stiftung eine Veranstaltung finanziert, welche 70 Gästen einen exklusiven Preview der Ausstellung ermöglichte. Das Museum war am Abend des 3. September 2012 exklusiv für den Anlass geöffnet. Die Gäste waren Meinungsführer wie Sammler, Kuratoren und Kunstkritiker, deren Interessenschwerpunkt in der Kunst der klassischen Moderne liegt. Gastgeber waren Roman Plutschow, Geschäftsführer von Christie’s Deutschland, Andreas Rumbler, Experte für Kunst der Klassischen Moderne, sowie Stiftungsrat Prof. Dr. Dirk Boll. Die Gästeliste wurde in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Büro von Christie’s erstellt. Das Feedback der Teilnehmer dieser Veranstaltung war durchweg positiv. Die rege Zusage von wichtigen Sammlern und Interessenten aus der Region schreiben wir der interessanten Ausstellung und auch der Kooperation mit der Christie‘s zu.

Stiftungsratsreise 9.10. - 11.10.2012

Auch der Stiftungsrat nahm die Gelegenheit wahr, diese bedeutende Ausstellung zu besuchen. Gleichzeitig nutzte man die Reise dazu, weitere Wirkungsstätten von August Deusser aufzusuchen sowie in anderen Museen im Umkreis Köln – Düsseldorf vorzusprechen und nach neuen Ausstellungsmöglichkeiten seiner Werke zu suchen. Da die Region Köln – Düsseldorf August Deussers grösster Wirkungsbereich war, erscheint hier eine Zusammenarbeit naheliegend. Nach einer vorgängigen Evaluation entschied sich der Stiftungsrat während der Reise fünf Institutionen aufzusuchen.

Schloss Arcen, NL, befand sich seit 1917 im Besitz des Künstlers und diente ihm und seiner Familie zeitweise als Wohnsitz und Arbeitsstätte. Das Kutschenhaus wurde damals hierfür zu einem Atelier umgebaut. Der Stiftungsrat konnte leider das Schloss nur von aussen bewundern. Eine Besichtigung war nicht möglich, da aktuell der letzte Betreiber in Konkurs gegangen ist. Es muss abgewartet werden, wie sich die Situation weiterentwickelt.

SchlossArcen 

In Monheim bei Düsseldorf wohnte und malte August Deusser in den Jahren 1906 – 1912. Das Deusser-Haus befindet sich heute im städtischen Besitz und fungiert als Heimatmuseum. Der Stiftungsrat wurde von den Herren Dieter Sturm und Klaus Peters, jetziger und ehemaliger Vorsitzender Heimatbund Monheim am Rhein e.V., empfangen. Das Heimatmuseum besitzt neben einer reichen heimatkundlichen Sammlung mehrere Werke August Deussers. Im jetzigen Zeitpunkt ist eine dauerhafte Zusammenarbeit aus Platz- und heiztechnischen Gründen unrealistisch. Der Stiftungsrat beschloss aber den Heimatbund als Sponsor zu unterstützen und weiterhin Kontakte nach Monheim zu pflegen.


Museum

Aachen, Suermondt-Ludwig-Museum, www.suermondt-ludwig-museum.de
Herr Dr. Adam C. Oellers, Stellvertretender Direktor der Museen der Stadt Aachen empfing den Stiftungsrat und führte ihn durchs Haus. Seine Information über zwei in der Vergangenheit gezeigten Ausstellungen zu August Deusser (1906 Gruppenausstellung Ausstellungsverband Düsseldorf sowie 1914 monographische Ausstellung Impressionismus von August Deusser) spricht auch für eine Zusammenarbeit in der Zukunft. Herr Dr. Oellers konnte jedoch keine konkreten Zusagen machen.

Köln, Wallraf-Richartz Museum, www.wallraf.museum
Besuch der Ausstellung "1912 - Mission Moderne". Nebst der Führung durch die Ausstellung durch Frau Anke von Heyl, Kultur Event Büro, fanden in Köln keine weiteren Kontakte statt. Da der jetzige Direktor Dr. Andreas Blühm das Museum verlässt, wird seine Nachfolge abgewartet.

Düsseldorf Stiftung Museum Kunstpalast, www.smkp.de
Der Stiftungsrat wurde von Beat Wismer, Generaldirektor, Mitglied des Vorstandes, und von Nicole Roth, stellvertretende Leiterin der Gemäldegalerie, empfangen. Anlässlich der Führung durch die aktuelle Ausstellung „Andreas Gursky“ sowie die Sammlungsräume konnte sich der Stiftungsrat ein Bild vom Museum machen. Bei einem gemeinsamen Lunch zeigte Beat Wismer Bereitschaft zu einer Kooperation in Form von Dauerleihgaben sowie einer Kabinettausstellung (ca. 12 Werke) anlässlich der ca. 2015 geplanten Neueröffnung des zu renovierenden Flügels für die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts.
Eine nachgereichte schriftliche Zusage bestätigt Düsseldorfs Interesse an 2 bis 3 Dauerleihgaben sowie die in Aussicht gestellte Spot on-Ausstellung mit Deussers Werken und einem Katalogheft.

 

Publikationen 2012

Schaefer Barbara (Hg): 1912 - Mission Moderne. Die Jahrhundertschau des Sonderbundes, Ausstellungskatalog Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, 2012, S. 446ff.

1912 - Mission Moderne. Die Jahrhundertschau des Sonderbundes, Begleitheft zur Ausstellung, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, 2012, S. 36f.

Schaaf Monika: August Deusser, Eine Liebe zum Pferd in: Pferde Sport International, Ausgabe 1-2, 15. 12.2012, S. 58ff.


Ausblick Ausstellungen

Erfreulicherweise können zwei weitere Werke von August Deusser ab November 2013 dem Publikum gezeigt werden. Ausgehend von der Zeitschrift „Die Rheinlande“ und des ihr assoziierten „Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein“ haben sich drei städtische Museen zusammengeschlossen, um Geschichte und Konzept der Zeitschrift systematisch zu erforschen. Unter dem Titel „Die Rheinlande. Zeitschrift und Künstlervereinigung 1900 bis 1922“ zeigen die drei Museen eine Wanderausstellung, die auf Bildern, Grafiken und Objekten basiert, die seinerzeit in den Rheinlanden erwähnt bzw. abgebildet wurden.

Konstanz, Städtische Wessenberg-Galerie           30.11.2013 – 23.2.2014
Frankfurt a.M., Museum Giersch                            23.3.2014 – 13.6.2014
Karlsruhe, Städtische Galerie                                     2.8.2014 – 2.11.2014

Bei den Leihgaben handelt es sich um die folgenden beiden Werke:

050St Gereon in Koeln POL 1936b 

St. Gereon in Köln, 1906, (Öl auf Leinwand, 64 x 50 cm), DBZ-Nr. 239

078A DBZ395 170d3

Nach dem Sprung, 1908, (Öl auf Leinwand, 60,5 x 82 cm), DBZ-Nr.395


Nach wie vor interessiert an Leihgaben aus Deussers Themenbereich Militaria ist das Militärhistorische Museum Dresden, das für das kommende Jahr 2014 eine grosse Ausstellung zum Ersten Weltkrieg vorbereitet. Der Stiftungsrat steht mit Dr.Gerhard Bauer in Kontakt.

Der Stiftungsrat ist auch daran interessiert, Kontakte im Kanton Aargau weiter zu pflegen. Die Option, eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Eduard Spörri Museum, Wettingen, www.eduardspoerri.ch auszurichten, wird näher untersucht. Der Bildhauer und Zeichner Eduard Spörri (1901-1995) hat sich ebenso intensiv mit dem Impressionismus auseinandergesetzt wie August Deusser. Eine Gegenüberstellung der beiden Künstler könnte sich als interessant erweisen. Ein vorgesehener Besuch des Stiftungsrates im Spörri Museum muss erst zeigen, ob und wie die vorhandenen Räumlichkeiten für eine entsprechende Präsentation geeignet sind. Als zeitlicher Rahmen wäre Herbst 2014 vorgesehen.

Der Stiftungsrat wird 2013 die begonnenen Projekte weiterverfolgen und deren Realisierung vorantreiben.

 

Im Februar 2013
Prof. Dr. Dirk Boll                Dr. Zuzana Haefeli


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